serielle Fotografie seit 2011

Diese Serie beschäftigt mich seit ihrer Entstehung im Frühjahr 2011 immer wieder, da ich damals auf der Suche nach kontrastreichen Bildinhalten, zufällig, über den Serientitel und den Zusammenhang zwischen Stillleben und Portrait "gestolpert" bin.

 

Jede der drei Arbeiten entstand in demselben, abrissreifen, ehemaligen Einfamilienhaus der 20er Jahre, dass seit den 70er Jahren von hohen Mehrzweckwohnhäusern "umzingelt" wurde, so dass nur durch die schmalen Häuserschluchten das Sonnenlicht auf den neu entstandenen Innenhof findet.

Dieses einfallende Licht aber gibt dem düsteren Innenhof-Ambiente mit seinen verfallenen Einfamilienhäusern und dazugehörigen Gärten etwas Erhabenes, etwas, dass die Zeit stillstehen lässt.

In den einzelnen Zimmern, der Reihe nach Ess-,Bad-und Schlafzimmer, fand ich immer noch dunklere Ecken, wo das einfallende Sonnenlicht seltsame Kontraste und Farben projizierte, die den Stillleben ihre Anmut verlieh, als sich plötzlich im Schlafzimmer die gelbe Wolldecke bewegte!

Erschrocken und ergriffen verliess ich fluchtartig das Gebäude.

Hatte ich doch soeben ein Portrait, statt des vermeintlichen Stilllebens gemacht.

Nach längerem Nachdenken über den Sinn des Geschehenen entschloss ich mich dann doch das Portrait des Schlafenden mit in die Serie einzubeziehen.

Stillleben kann eben auch stilles Leben, wie im Falle dieses Portraits, beinhalten.

 

Vigo, Galizien, Frühjahr 2011